Fragt mich nicht, warum.Ich habe gerade an Goethe gedacht und an eines der Gedichte, die er für Lili Schönemann geschrieben hat... Fragt mich nicht, warum, aber ich mag es sehr und möchte es deshalb hier posten.Fragt mich nicht, warum, aber mich berührt's... Wen nicht, der sollte sich mal anschauen, warum es nicht geklappt hat mit den beiden Süßen (nicht dass sich Goethe nicht anderweitig getröstet hätte...) - steht aber auch schon im Gedicht selbst.Neue Liebe, neues Leben
Herz, mein Herz, was soll das geben?
Was bedränget dich so sehr?
Welch ein fremdes, neues Leben!
Ich erkenne dich nicht mehr.
Weg ist alles, was du liebtest,
weg, warum du dich betrübtest,
weg dein Fleiß und deine Ruh'
—ach, wie kamst du nur dazu!
Fesselt dich die Jugendblüte,
diese liebliche Gestalt,
dieser Blick voll Treu' und Güte
mit unendlicher Gewalt?
Will ich rasch mich ihr entziehen,
mich ermannen, ihr entfliehen,
führet mich im Augenblick,
ach, mein Weg zu ihr zurück.
Und an diesem Zauberfädchen,
das sich nicht zerreißen läßt,
hält das liebe, lose Mädchen
mich so wider Willen fest:
muß in ihrem Zauberkreise
leben nun auf ihre Weise.
Die Verändrung, ach wie groß!
Liebe! Liebe! laß mich los!